CDU Stadtbezirksverband Porz

Erstmals ein Dreigestirn an der frischen Luft proklamiert

Prinz, Jungfrau und Bauer nach Fahrt auf dem Rhein inthronisiert - Im nächsten Jahr dürfen sie noch einmal ran

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger (veröffentlicht am 03.02.2022) von René Denzer

„In über 50 Jahren Karnevalsgeschichte hat es das in Porz noch nicht gegeben“
Stephan Demmer, Präsident des Festausschusses

 Porz. Es war eine Achterbahn der Gefühle. „Dass es jetzt doch endlich geklappt hat, macht uns stolz und berührt uns sehr“, sagte Prinz Markus II. (Lüsgen). Zusammen mit Jungfrau Johanna (Langel) und Bauer André (Urban) steht er am KD-Anleger am Rheinufer in Porz-Mitte. Dort hatte Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller die drei frisch proklamiert und ihnen die Insignien der närrischen Macht übergeben. Eine Proklamation am Rheinufer, eine Proklamation im Freien. „In über 50 Jahren Karnevalsgeschichte hat es das in Porz noch nicht gegeben“, sagte Stephan Demmer, Präsident des Festausschusses Porzer Karneval (FAS). Für den Dachverband der Porzer Karnevalisten stand immer fest: Der Karneval, das Brauchtum muss erlebbar sein, auch in Zeiten der Pandemie. Nicht auf Teufel komm raus, sondern immer im Rahmen des Erlaubten und mit Blick auf die Gesundheit.

Und deswegen stand das Trifolium im Freien. Die drei blickten nicht nur auf ein bunt angestrahltes Bezirksrathaus, sondern auch auf etliche Jecken, die sich am Rheinufer verteilt versammelt hatten. „Es ist einfach nur der Wahnsinn“, sagt Prinz Markus II. Er gibt einen Einblick in die Gedankenwelt des frisch proklamierten Dreigestirns: „Wir haben uns Frage gestellt. Wie gehen wir mit der Situation um? Kommen überhaupt Leute?“ Schließlich sei es ja etwas frisch. „Und ich kann das beurteilen, ich stehe hier in Strumpfhose“, sagte Prinz Markus II. Scherzhaft. Er spracht von einem sensationellen Bild, dass sich dem Porzer Dreigestirn bot „Dass Ihr uns so die Ehre erweist - vielen, vielen Dank.“

Für Bauer André war es ebenfalls ein emotionaler Moment. Vor 30 Jahren war sein vor gar nicht langer Zeit verstorbener Vater Lothar Prinz im Porzer Dreigestirn. „Es ist eine riesige Ehre, dass meine Familie zwei Mal im Porzer Dreigestirn vertreten sein darf“, sagte er mit den Tränen kämpfend. Jungfrau Johanna betonte, dass jeder Jeck anders sei, genau wie diese Session anders sei. Deswegen aber nicht „minder schön“, sagte Prinz Markus II. Das Trifolium wolle alle kleinen und großen Momente genießen.

Dazu gehört auch die Reise mit dem kleinen Schiff „Stromer“, das das Porzer Dreigestirn von Deutz aus zum kleinen Anleger nach Porz gebracht hat. FAS-Präsident Demmer dankte Sabine Stiller, die die Blumen an Sigrid Alt vom Bürgerverein Porz-Mitte und Achim Schloemer, Geschäftsführer der KD, weitergab. Sie hatten im Hintergrund dafür gesorgt, dass die Anreise mit Schiff möglich sein konnte. Vom Stromer aus zog das Trifolium vorbei an den Husaren ihrer Heimatgesellschaft Fidele Grön-Wieße Rezag. Mit Fackeln in der Hand wiesen sie den Weg zum KD-Anleger. Dort betonte Prinz Markus II., dass der Traum des diesjährigen Porzer Dreigestirns in Erfüllung gegangen sei. Und dabei geht der noch weiter. Denn auch im kommenden Jahr werden Prinz Markus II., Jungfrau Johanna und Bauer André das Porzer Dreigestirn sein. Den Vertrag dafür hatten sie auf der Schiffsfahrt unterzeichnet.

Was das frisch proklamierte Trifolium jedoch nicht bedacht hatte. Bei der Aufnahme in die Traditionsgemeinschaft ehemaliger Porzer Dreigestirne ist immer ein Klaps auf den Allerwertesten fällig. Für das jetzige Trifolium heißt es dann: doppelte Schlagzahl.